21. Oktober 2014

Veloroute 1 bekommt eine zweite Chance

Second chance for cycle route 1

© hamburgize.com / Stefan Warda
Veloroute 1 am Neuen Kamp - benutzungspflichtiger Fakeradweg

Als eine der ersten Velorouten Hamburgs wurde 2002 die Route 1 vom Rathausmarkt Richtung Altona bis zum Neuen Pferdemarkt eingerichtet. Im Verlauf der Feldstraße wurden damals neben dem nur ein Meter breiten Radweg in Baumscheiben und angrenzenden sonstigen Grünflächen graue 0,25 m breite Betonsteineverlegt, die den regelmäßigen Gründschungel auf dem Radweg verhindern sollten. Am Neuen Kamp wurde der Radweg stellenweise von 0,8 Meter auf bis zu 1,25 Meter verbreitert. Daher wurde der Gehweg von stellenweise zwei Meter Breite auf bis zu einem Meter Breite verengt, trotz erlaubter oder geduldeter Sondernutzungen. Der Radweg behielt zunächst den Benutzungszwang (Radwegbenutzungspflicht). Derzeit ist noch ein kurzer, aber sehr konfliktreicher Abschnitt am Neuen Kamp bis zum Neuen Pferdemarkt wegen Räumzeiten benutzungspflichtig.


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Schon damals gab es Forderungen nach Radfahrstreifen, die damals von der zuständigen Baubehörde abgelehnt wurden. Die Behörde sah den Autoverkehrsfluss zu sehr beeinträchtigt. Durch den Wegfall einer Autofahrspur Richtung Innenstadt für eine Radspur prognostizierte die Behörde einen erheblichen Rückstau des Autoverkehrs bis weit in die Stresemannstraße hinein. Der "Radweg" war vor allem wegen der zu schmal bemessenen Gehwege angesichts vieler Veranstaltungen (Dom, Fussballspiele, Flohmarkt), Geschäfte und Gastronomie und der wichtigen U-Bahn-Station mehr oder weniger unbenutzbar. Auch mangelhafte Instandhaltung (Grünwuchs) und das Fahrradparken auf dem "Radweg" beeinträchtigten die Benutzbarkeit erheblich. Zudem stehen sich Radler entlang Feldstraße und Neuer Kamp selbst im Weg. Kaum irgendwelche anderen Straßen Hamburgs sind bei Geisterradlern so beliebt wie der Straßenzug zwischen Neuer Pferdemarkt und Sievekingplatz.


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Ab 27. Oktober startet die nun zuständige Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation in einem zweiten Versuch die Veloroute 1 einzurichten. Die Bauarbeiten an der Veloroute 1 betreffen Feldstraße und Neuer Kamp und später auch den Neuen Pferdemarkt, wo der "Radweg" derzeit unscheinbar und kaum erkennbar über eine Grün- und Spielfläche verläuft. Stadtauswärts soll der "Radweg" zugunsten eines Radfahrstreifens entfernt werden. Stadteinwärts sollen Radler und Busse ab Bunker Feldstraße eine gemeinsame überbreite Spur erhalten.


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Neuer Kamp, Rindermarkthalle: Für die Veloroute 1 wurde der Gehweg hier um einen halben Meter auf bis nur noch einen Meter Breite eingeengt. Der Radweg war vor dem Ausbau nur 0,8 Meter breit.

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Neuer Kamp vor der Rindermarkthalle: Die grauen Betonsteine sollten den Grünwuchs "verhindern"

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Ohne Instandhaltungsmittel konnten die neu verlegten grauen Betonsteine zu beiden Rändern des "Radwegs" den Grünwuchs nicht verhindern




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